SOZIAL. ÖKOLOGISCH

SPD HOFGEISMAR

Kreis-SPD: Zweifel an Wüstenstrom-Projekt ‚Desertec’

Veröffentlicht am 14.07.2009 in Allgemein

Uwe Schmidt

Monopolisten wollen einen Stromzähler auch bei Erneuerbaren Energien

Nachdem sich ein Konsortium aus zwölf Unternehmen zu der sogenannten Desertec-Initiative zusammengeschlossen hat, um mit Solarstrom aus der afrikanischen Wüste Europa von fossilen Energieträgern unabhängiger zu machen, zweifelt die Kreis-SPD an der Umsetzbarkeit des Giga-Projektes.

„Der Gesamtaufwand des Projekts ist riesengroß, die Unwägbarkeiten sind nicht kalkulierbar und wenn überhaupt, dann sollen die ersten Kraftwerke erst 2015 gebaut werden“, so SPD-Unterbezirksvorsitzender Uwe Schmidt. Positiv sei allerdings, dass jetzt auch die Großkonzerne die Endlichkeit fossiler Energien wie Kohle, Öl und Gas anerkennen und neue Wege gingen. Die SPD befürchte jedoch, dass es den ‚Riesen’ dabei einzig und allein um ihre Marktanteile ginge und sie sich gern auch einen Stromzähler bei den Erneuerbaren einbauen würden.

Nach Auffassung der Fraktionsvorsitzenden Ulrike Gottschalck könne die Wüstenstrom-Vision, wenn überhaupt, nur eine zusätzliche Option sein und man dürfe de-zentrale erneuerbare Energien nicht vernachlässigen. „Auch wenn die Sonne in Afrika natürlich mehr scheint, muss man bedenken, dass über lange Leitungen circa 15% des Stroms verloren geht und für den Transport viel Geld bezahlt werden muss“, argumentiert Gottschalck. Hinzu komme die erneute Abhängigkeit vom, nicht immer sicheren, Ausland.

Während Stromlieferungen aus Afrika noch 10 bis 20 Jahre auf sich warten ließen, könnten Photovoltaik-Anlagen auf hiesigen Hausdächern sofort installiert und wenn die Sonne mal nicht schein durch einen Energiemix aus Wind, Erdwärme, Biomasse und Wasserkraft ausgeglichen werden. „Die Gewinner dieser dezentral organisierten Energiewende sind dann Hausbesitzer, Bauern, Handwerker und Mittelständler und nicht nur einige Großkonzerne“, so die Kreispolitiker.

„Mehr ehrliches und echtes Engagement würden wir uns dagegen von den Stromkonzernen für die Versorgung der ländlichen Regionen Afrikas wünschen“, so Schmidt und Gottschalck. Denn hier mangele es an zuverlässigen Zugängen zu Elektrizität, weil den afrikanischen Staaten meist die finanziellen Mittel fehlten.

 

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