SOZIAL. ÖKOLOGISCH

SPD HOFGEISMAR

RRX nicht vorbei fahren lassen

Veröffentlicht am 27.08.2015 in Presse

„RRX nicht vorbei fahren lassen“

Der Rhein-Ruhr-Express (RRX) ist im Ruhrgebiet stark vertreten und es ist beabsichtigt die Verbindung bis Kassel-Wilhelmshöhe auszubauen. Auf Initiative des NVV wurde das Projekt Bahnsteigerhöhung am Bahnhof Hofgeismar in die Rahmenvereinbarung Hessen aufgenommen. Der Stadt Hofgeismar wird dadurch angeboten, sie als einzigen Haltepunkt im Landkreis Kassel in die RRX-Linienführung einzubinden. Dadurch soll die ehemalige Kreisstadt eine besondere Bedeutung im ÖPNV erhalten. Der NVV möchte Hofgeismar als Verkehrsknotenpunkt ausbauen, in dem die Busse am neuen Bahnhof halten und die Fahrplangestaltung der Regio-Tram angepasst wird. Durch einen RRX-Haltepunkt kommt es zu einer weiteren Attraktivitätssteigerung. Dadurch wird eine erhebliche Zunahme an Fahrgästen erwartet. Und das ist doch das Beste was Hofgeismar an dieser Stelle passieren kann, so SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Nissen. „Wir haben einen neuen, angepassten Bahnhof gebaut und der NVV bekennt sich zum Standort Hofgeismar und will ihn zum Verkehrsknotenpunkt für den nördlichen Landkreis ausbauen. Neben der Halbstundenverbindung der Regio-Tram erhalten wir eine schnelle Verbindung im 2-Std.-Takt nach Kassel-Wilhelmshöhe und ins Ruhrgebiet bis zum Flughafen Düsseldorf“.

Dafür sind Baumaßnahmen notwendig. Der Bahnsteig muss in Teilen angehoben werden. Das muss geplant werden und bis 2018 gebaut werden. Das verursacht hohe Kosten und die Stadt hat sich daran zu beteiligen, soll die Chance genutzt werden RRX Haltestelle zu werden. Die Planungskosten teilen sich NVV und Stadt. Es fallen für die Stadt Hofgeismar zunächst 100.000 Euro an. Im Ausschuss wurde richtigerweise gesagt, dass man zunächst nur einen Vertrag über die Leistungsphasen 1 - 4 haben will, weil dann die konkreten Kosten feststehen und sich das Parlament in einem zweiten Beschluss endgültig zu entscheiden hat. Gefordert waren vorher detaillierte Informationen zu dem Projekt zu erhalten. Die lieferte NVV-Geschäftsführer Wolfgang Rausch dann in der folgenden Ausschusssitzung. Alle Fragen aus den Fraktionen wurden beantwortet und zumindest die Planung für das Vorhaben auf den Weg gebracht. Warum WSD und CDU in der anschließenden Stadtverordnetenversammlung die Kehrtwende vollzogen haben und den RRX-Haltepunkt in Frage stellen oder die WSD ihn sogar ablehnt, erschließt sich uns nicht, so Peter Nissen. Schließlich hätten Herrn Rausch alle offenen Fragen im Ausschuss gestellt werden können. Ein erhöhtes Informationsbedürfnis der Fraktionen ist in Ordnung, aber alle wussten, dass die Zeit drängt. Wir müssen uns nun also nach der Sommerpause entscheiden, ob wir unsere Funktion als Mittelzentrum aufwerten wollen, oder der Zug an uns vorbeifährt, sagt SPD-Fraktionsgeschäftsführer Burghard Wagner.

Zu bedenken ist dabei auch, dass die bestehenden Fahrtenpaare nach Warburg und Hagen zukünftig um 4 Fahrtenpaare reduziert werden, unabhängig von der Entscheidung Hofgeismars zum RRX. Da die Regio-Tram ja nur bis Hümme fährt und nach Aussage des NVV auch nicht wieder bis Warburg fahren wird, würde der Bahnverkehr nach Warburg und weiter ohne RRX extrem geschwächt.

Die Umbaumaßnahmen am Hofgeismarer Bahnhof werden ca. 1 Mio. Euro kosten. Eine Kostenbeteiligung der Stadt Hofgeismar ist Voraussetzung für einen zukünftigen RRX-Halt in Hofgeismar. Sicherlich ist es bedauerlich, dass die Deutsche Bahn sich aus dem Vorhaben heraushält, aber das Projekt mit dieser Begründung abzulehnen bedeutet schlichtweg, dass es nicht kommen würde. Auch wenn wir über 100.000 Euro Planungskosten und eine städtischen Baukostenzuschuss von 120.000 Euro, fällig 2018 und 2019, also einer stolzen Summe reden, ist die SPD-Fraktion der Auffassung, dass die Stadt Hofgeismar sich diese einmalige Chance der Anbindung Hofgeismars ans Ruhrgebiet und den Fernbahnhof Kassel-Wilhelmshöhe mit guter Taktung nicht entgehen lassen darf. „Und wir sollten unbedingt alles dafür tun, Hofgeismar als Mittelzentrum auch beim ÖPVN weiterzuentwickeln“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende.

NVV und Stadtverwaltung haben das Projekt, soweit es die Ebene der Vorplanung zulässt, nachvollziehbar aufbereitet und vorgestellt. Die zu erwartenden Kosten sind, wie bei jedem Projekt in der Vorplanung, grob geschätzt worden und werden in der Planungsphase konkretisiert. Erst danach hat das Stadtparlament den endgültigen Beschluss zu fassen. Die von der CDU-Fraktion in der letzten Stadtverordnetenversammlung aufgeworfenen weiteren Fragen wurden zwischenzeitlich seitens des NVV beantwortet. Das Schreiben ist allen Fraktionen zur weiteren Beratung zugegangen. Es ist also „keine Katze im Sack“, die da gekauft wird.

Die SPD-Fraktion im Hofgeismarer Stadtparlament spricht sich eindeutig für eine Anbindung Hofgeismars an das RRX-Netz aus. Es besteht jetzt in einem kleinen Zeitfenster die Möglichkeit Hofgeismar wieder am Fernverkehr der Bahn teilhaben zu lassen. Wenn der Tourismus in unserer Region weiter entwickelt werden soll, so ist diese Direktverbindung zu wichtigen NRW Großstädten auch in dieser Hinsicht eine möglicherweise einmalige Chance. Mit drei Bahnlinien und sechs Buslinien ist die Stadt jetzt schon ein wichtiger Knotenpunkt für im nördlichen Landkreis. Es sollte alles dafür getan werden den Bahnhof und den Schienenverkehr weiter zu stärken.

Attraktives Angebot schafft erst Nachfrage. Die Fahrt ins Ruhrgebiet ist bislang von Hofgeismar mit einem oder mehreren Umstiegen verbunden. Das ist alles andere als bequem. Der RRX beschleunigt ohne weiteres Umsteigen die Verbindung und erhöht auch Dank ganz neu konzipierter Züge deutlich den Komfort für den Fahrgast. Durch die Erhöhung der Bahnsteige wird ein barrierefreies Ein- und Aussteigen möglich.

Wie oft wird eine Kleinstadt wie Hofgeismar noch die Möglichkeit bekommen, auf so einfache Art und Weise  an einem solch großen Infrastrukturprojekt teilzuhaben, bemerkt SPD-Fraktionsgeschäftsführer Burkhard Wagner abschließend.

 

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