SOZIAL. ÖKOLOGISCH

SPD HOFGEISMAR

Kreis-SPD für Erkundungsstopp bei Gas-Fracking

Veröffentlicht am 17.04.2012 in Landkreis

Uwe Schmidt

Mit zwei Anträgen für den Unterbezirksparteitag am kommenden Freitag und den Kreistag am 4. Mai wollen die Sozialdemokraten im Landkreis Kassel einen Erkundungsstopp für unkonventionelle Gasförderung, das sogenannte Gas-Fracking, erreichen. Da für Teile Nordhessens konkrete Anträge zur Genehmigung der Erforschung unkonventioneller Erdgasvorkommen vorliegen und sich an die Erforschung unmittelbar die Förderung anschließen soll, sei Eile angebracht.

„Sicherheit für Mensch und Umwelt gehen vor, deshalb fordern wir einen Erkundungsstopp für das umstrittene Verfahren“, erklären der Unterbezirksvorsitzende Uwe Schmidt und die Fraktionsvorsitzende Ulrike Gottschalck. Insbesondere der Einsatz von nicht näher definierten „weiteren Zuschlagstoffen“, werde in Expertenkreisen kontrovers diskutiert und durch die insgesamt große Menge benötigten Wassers würden schädliche Stoffen nahezu unkontrolliert in den Boden gepresst. Sogar das Umweltbundesamt spreche von einem nicht ausgereiften Verfahren.

„In unserer Region gibt es die meisten Mineralwasserquellen Deutschlands. Wir wollen daher keine Verunreinigung unseres Wassers riskieren und die Ausbeutung der Gasquellen widerspricht auch unseren Bestrebungen, die Erneuerbaren Energien voranzubringen“, so Uwe Schmidt.

"Kern unserer Anträge ist die Ablehnung des Fracking unter den derzeitigen Rahmenbedingungen. Die Bohrer müssen ausgeschaltet bleiben, bis das Bundesberggesetz mit modernen, rechtlichen Anforderungen novelliert wurde“, erläutert Gottschalck. Dazu gehöre eine angemessene Beteiligung von Kommunen und Öffentlichkeit, sowie eine detaillierte Betrachtung der Umweltverträglichkeit, wie in allen anderen Genehmigungs- und Planfeststellungsverfahren. Fracking in sensiblen Ge-bieten, wie zum Beispiel in Trinkwasser-Gewinnungsgebieten, sei komplett zu untersagen.

„Abschließend fordern wir die Hessische Landesregierung auf, sich dem Vorstoß Nordrhein-Westfalens, ein bundesweites Moratorium für die Fracking-Erkundung zu veranlassen, anzuschließen“, so die Politiker.

Hintergrund:
Man unterscheidet bei Erdgaslagerstätten zwischen konventionellen und unkonventionellen Lagerstätten. Bei konventionellen Vorkommen ist das Erdgas in gut durchlässigen Gesteinen enthalten. Bei der Förderung von Erdgas aus Schiefergaslagerstätten (unkonventionelle Lagerstätten) müssen erst künstlich Fließwege geschaffen werden. Dies geschieht durch das Hydraulic Fracturing Verfahren, kurz Fracking. Bei diesem Verfahren werden durch Einpressen einer Flüssigkeit („Fracfluid“, dt. Plural „Fracfluide“) in Gesteinsschichten Risse erzeugt. Die im Fracfluid enthaltenen Zusatzstoffe (künstl. Sande, Herbizide, Fungizide, etc.) dienen dazu, die Risse offen zu halten.

 

Homepage SPD im Landkreis Kassel

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