SOZIAL. ÖKOLOGISCH

SPD HOFGEISMAR

Anhörung zum Ferienressort Beberbeck - „Darfs auch eine Nummer kleiner sein?“

Veröffentlicht am 29.10.2008 in Fraktion

Brigitte Hofmeyer, MdL

„Die gestrige Anhörung des Kreisausschusses zum Ferienressort Beberbeck war sehr informativ und hat ergeben, dass trotz dreijähriger Planungszeit viele elementare Bausteine überhaupt noch nicht geprüft seien“, so die Landtagsabgeordneten und Kreispolitikerinnen Ulrike Gottschalck und Brigitte Hofmeyer.

Während Bürgermeister Sattler nicht müde werde zu verkünden das Projekt sei in ‚trockenen Tüchern’ und die Eröffnung des Ressorts sei Pfingsten 2011, hätten die Stellungnahmen der Fachbehörden ergeben, dass dies allein von den Zeitabläufen nicht möglich sei. „Damit ist bewiesen, dass Sattler das Projekt im Bürgermeisterwahlkampf schön geredet hat“, so Gottschalck. Die Konzeption mit 6.000 Betten in fünf exklusiven Hotels sowie in Ferienhäusern und Villen, eine 35 Hektar große künstliche Seenlandschaft mit Beachclub, ein Reitsportzentrum mit Trabrennbahn und Poloplatz und mehrere Golfplätze erfordere vertiefte Prüfungen, die Jahre in Anspruch nehmen würden. So erfordere allein die Prüfung der Belange des Grundwassers und der Wasserqualität mindestens ein Jahr Prüfzeit lt. Aussage der Fachleute des zuständigen Regierungspräsidiums Kassel. Außerdem stehe überhaupt noch nicht fest, ob die Badeseen auch Badewasserqualität haben könnten. „Wenn man Badeseen aber bewirbt, sollte man auch darin baden können“, weist Gottschalck auf einen elementaren Punkt hin.

Die größte Problematik zeichnete sich im Bereich der Verkehrsplanung ab, so Hofmeyer. Schon während der Bauzeit und insbesondere nach Fertigstellung sei bei dieser Größenordnung mit einem so hohen Verkehrsaufkommen zu rechnen, welches im Hinblick auf die K 55 „Beberbecker Allee“ lange nicht gelöst sei. Die Vertreter des Amtes für Straßen- und Verkehrswesen und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises erläuterten sehr anschaulich die Problemlagen bei einer für das zu erwartende Verkehrsaufkommen notwendigen Verbreiterung der Kreisstraße. Abgesehen von Abgrabungen an Eichenwurzeln, die zum Fällen von den alten Bäumen führen könnten und immensen Baukosten müssten auch alle Träger Öffentlicher Belange einer solchen Lösung zustimmen. Auch dies würde wiederum eine lange Planungszeit in Anspruch nehmen.
„Ich halte gar nichts davon, eine touristische Nutzung von Beberbeck mit reinem Schwarz-Weiß-Denken entweder in den Himmel zu loben oder zu verteufeln“, so Hofmeyer. Sinnvoller sei es, die Planungen so zu betreiben, dass sie in die Region passten und sowohl die Verkehrs- als auch die Umweltbelange berücksichtigt würden. Dazu gehöre für sie auch das Projekt eine Nummer kleiner zu planen.
In diesem Zusammenhang erinnert Hofmeyer an die Ursprungsstudie für eine touristische Nutzung des Areals. Danach sollte eine Ferien- und Freizeitanlage mit rund 1.000 Betten unter Einbeziehung des Dornröschenschlosses Sababurg und des Gesundbrunnenparks in Hofgeismar entstehen. „Diese Konzeption versprach 700 neue Arbeitsplätze für die Region und auch das wäre ein Segen für die Nordspitze unseres Kreises“, so Hofmeyer.
„Letztlich ist auch die Frage nach Betreibern und Investoren offen, die bis heute auch aufgrund der unzureichenden Planung nicht gefunden wurden und sich nun die Suche auch aufgrund der weltweiten Finanzkrise noch schwieriger gestalten werde“, so Gottschalck und Hofmeyer abschließend.

Nun warten die Politikerinnen gespannt auf den zweiten Teil der Anhörung, wo es um wirtschaftliche Belange und Auswirkungen auf den heimischen Tourismus gehen soll.

 

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